Mit diesem Artikel startet eine neue Interviewreihe.
Ich möchte dir Reisende und ihre Reisemobile vorstellen.
Im Mittelpunkt stehen dabei die Fahrzeuge.
Bevor wir uns für den Kurzhauber entschieden haben, haben wir lange überlegt, welches Reisemobil wohl das beste für uns wäre. Wir haben uns viele unterschiedliche Varianten angesehen, haben Vor- und Nachteile abgewogen… es ist gar nicht so einfach bei der Fülle der Möglichkeiten eine Entscheidung zu treffen.
Falls du dir auch gerade überlegst welches Reisemobil für dich in Frage kommt, könntest du dir den Gastartikel von Henning durchlesen: Wie du das Wohnmobil findest, das zu dir passt.
Oder du besuchst eines der großen Reisemobil- und Globetrottertreffen. Dort triffst du Reisende mit ihren Reisemobilen, kannst dir einiges ansehen und mit den Leuten ins Gespräch kommen. Eine Übersicht über die Treffen und Termine gibt es auf der Webseite der Deutschen Zentrale für Globetrotter.
Oder du abonnierst Keine Eile und verpasst keines der Interviews mehr, die es in nächster Zeit zum Thema Reisende und ihre Reisemobile geben wird.
Ich freue mich sehr, für mein erstes Interview Sabine und Burkhard Koch gewonnen zu haben.
Ihren Blog lese ich schon seit Jahren und bin immer wieder fasziniert von ihren Reisen und von ihrem Reisemobil – einem Steyr 12M18.
Die Reisenden
Sabine und Burkhard Koch
Seit 2004 leben wir, Sabine und Burkhard Koch, mobil, genauer gesagt als Landfahrer.
Das heißt wir haben noch eine Meldeadresse in Deutschland, aber kein Zimmer oder ähnliches sondern leben in unserem Fahrzeug. Da wir zeitlich und finanziell relativ unabhängig sind, reisen wir.
Mehr erfahren können Interessierte auf unserer Webseite www.pistenkuh.de
Das Reisefahrzeug
Steyr 12M18
Der Steyr 12M18 ist ein geländegängiger LKW der Firma Steyr Daimler Puch aus Österreich.
Sabine und Burkard haben ihren Steyr, die Pistenkuh, selbst ausgebaut und reisefertig gemacht. Mehr darüber erfährst du auch auf ihrem Blog.
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Steckbrief der Pistenkuh
Hersteller: Steyr
Modell: 12M18FM
Baujahr: 1987
Kilometerstand: 88247 km
Motor: 6 Zylinder Reihe, wassergekühlt, Turbo
Hubraum: 6,6 Liter
Leistung: 220 PS
Allrad: permanent Getriebe: 8+1 Gänge synchronisiert
Sonstiges: 100% Diff-Sperre HA, VA, Mitte
Zulässiges Gesamtgewicht: 11.500 kg
Zuladung: 4.500 kg
Sitzplätze: 2
Führerscheinklasse: C
Höchstgeschwindigkeit: 117 km/h
Reisegeschwindigkeit: 80 km/h
Kraftstoff: Diesel
Preisklasse: 50.000 – 100.000 Euro
Verbrauch auf 100 km: 24 Liter
Versicherung: ca. 180 Euro pro Jahr
KfZ-Steuer: k. A.
Reparaturen: ca. 250 Euro pro Jahr
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Der Steyr als Reisemobil
Ersatzteilpreise - 5
Fahrkomfort - 5
Wohnraumgröße - 6
Kosten - 6.5
Reparatur- und Wartungsfreundlichkeit - 7
Verfügbarkeit von Ersatzteilen - 7.5
Unabhängigkeit - 8
Weltreisetauglichkeit - 8.5
Zuladung - 10
Geländegängigkeit - 10
Zufriedenheit mit dem Fahrzeug - 10
7.6
Punkte
Die Vergabe von Punkten dient nicht dazu, die Fahrzeuge dieser Interviewreihe objektiv miteinander zu vergleichen. Sie bezieht sich auf das hier beschriebene individuelle Fahrzeug und auf die ebenfalls individuellen Gewohnheiten und Bedürfnissen seiner Bewohner und kann nur einen groben Überblick über die Eigenschaften dieses Reisemobils geben.
Warum habt ihr euch gerade für den Steyr 12M18 als Reisemobil entschieden?
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- Es ist ein Fahrzeug ohne computerunterstütztes Motormanagment.
- EURO „0“.
- Dazu verfügt es über eine überragende Geländefähigkeit und eine Robustheit, die auch abseits der Zivilisation entspanntes Reisen ermöglicht.
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Kommt ihr mit der Zuladung hin?
Ja, wir könnten noch drei Tonnen dazu laden.
Schraubt ihr selbst an eurem Steyr, oder lasst ihr schrauben?
Mal so, mal so, je nach Art und Umfang der Wartung / Reparatur.
Hattet ihr Vorkenntnisse, oder unterwegs schrauben gelernt?
Unterwegs gelernt.
Wo schraubt ihr (auf der Straße/Schrauberhalle/Werkstatt, o. ä.)?
Auf der Straße, Parkplatz wegen mangelnder Möglichkeit.
Für größere Reparaturen suchen wir uns einen Bauern mit Unterstand oder einen kleinen Schlosser im ortlichen Gewerbegebiet.
Was braucht ihr zum Schrauben (Hammer oder Notebook)?
[tie_list type=“checklist“]
- Gabel-, Ringschlüssel
- Ratsche
- Hammer
- Zangen
- Schraubendreher
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Wie hoch ist der Reparatur- und Wartungsaufwand?
Äußerst gering.
Reparaturen bisher nie.
Wartung etwa 1 Stunde im Monat (abschmieren, Sichtkontrolle) und etwa 3 Stunden alle 6 Monate für Ölwechsel, Dieselfilter wechseln, etc.
Welche Umbauten habt ihr am Fahrzeug vorgenommen?
[tie_list type=“starlist“]
- Tankanlage vergrößert und optimiert
- Felgen und Bereifung auf 14.00 R20 geändert
- Luftansaugung nach oben verlegt und Luftfilter optimiert
- Ladeluftkühler nachgerüstet für Leistungssteigerung des Motors von 180 PS auf 220 PS
- Dachgepäckträger mit Sandblechträger und Reserveradhalter geändert
- Auspuffanlage aus Edelstahl und optimiert
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Welche Umbauten am Steyr waren sinnvoll?
Alle.
Die Änderungen erhöhen den Fahrspaß, erleichtern die Handhabung bei Bergung, eröffnen Möglichkeiten auch weit und lange die Zivilisation zu verlassen.
Welche Umbauten kann man sich sparen?
Alles.
Man kann das Fahrzeug auch im militärischen Originalzustand fahren. Man muss nichts umbauen.
Der Ausbau des Steyr 12M18
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Selbstausbau
Wohnfläche: 10 qm
Wie viele Personen reisen mit: 2
Größe Frischwassertank: 300 Liter
Größe Abwassertank: 15 Liter
Solarpanele: 330 Watt
Batterien: 170 Ah bei 24 V
Stromverbrauch pro Tag: 25 Ah bei 24 Volt
Kühlschrank: Waeco Kompressorbox 40 ltr.
Heizung: Eberspächer Diesel Warmwasser 5kw
Dusche: ja
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Wie lange habt ihr den Steyr schon?
Das Fahrgestell seit drei Jahren, den Wohnaufbau seit 15 Jahren.
Lebt ihr dauerhaft im Fahrzeug oder nur für die Dauer einer Reise?
Wir leben dauerhaft seit mehr als 10 Jahren im Fahrzeug.
Wie lange habt ihr am Reisemobil geschraubt und es ausgebaut bis ihr eingezogen, bzw. losgefahren seit?
Etwa 1.000 Stunden, bzw. 6 Monate.
Warum reist ihr mit dem eigenen Fahrzeug?
Weil man ein solches Fahrzeug nicht zu günstigen Konditionen mieten kann, wir lieber fahren als laufen und lieber in Wüsten und Dschungel unterwegs sind als auf dem Meer.
Wohin reist ihr?
Wohin seit ihr mit dem Steyr schon gereist?
Wenn wir jetzt Länder aufzählen wird der Platz eng.
Europa, Afrika, Asien, Australien stellten bisher den Schwerpunkt der Reisen.
Es werden grob um die 80 Länder gewesen sein.
Wie viele Kilometer fahrt ihr pro Jahr mit dem Steyr?
25.000 bis 30.000 km.
Wie lang war die bisher längste gefahrene Strecke?
Drei Jahre oder 80.000 Kilometer rund um Afrika.
Wo übernachtet ihr normalerweise?
7% Campingplätze
0% Wohnmobilstellplätze
93% Freie Plätze
Wie lange seit ihr mit dem Steyr “autark”?
10-12 Tage. Bei Einschränkung des Komforts bis zu 30 Tagen.
Wie oft wurdet ihr schon Opfer eines Gasüberfalls? Und wie reagiert ihr darauf?
Wir glaube nicht an Märchen.
Welches Gas soll denn Verwendung finden?
Wo sollte ein Einbrecher dies in großen Mengen her bekommen?
Nennt 4 Punkte, die an eurem Steyr einfach geil sind.
Backofen, große Dachklappe über dem Bett, die Geländefähigkeit und die violette Farbe.
Nennt 3 Punkte, die euch voll nerven.
Am Fahrzeug nervt nichts, sonst wäre es schon geändert.
Unterwegs nerven Verschiffungen, Besserwisser, Fliegen und Moskitos.
Was ist verbesserungsfähig?
Der Außenlautsprecher für besseren Sound bei Beachpartys.
Habt ihr mit dem Steyr 12M18 euer Traumauto gefunden?
Ja.
Würdet ihr das gleiche Fahrzeug wieder kaufen?
Ja.
Welches Fahrzeug wäre eine Alternative? Warum?
Es gibt viele Alternativen.
Prinzipiell jeder Allrad-Militärlastwagen mit maximal Euro 3 und 5 to Nutzlast.
Wir kämen auch mit einem Iveco, MAN, Deutz, DAF, Mercedes, etc. durch die Welt.
Hattet ihr vorher schon andere Fahrzeuge? Welche?
Viele Kilometer und 15 Jahre hatten wir einen Magirus 170d12A.
Zwei Jahre lebten wir in Australien in einem Toyota HZJ 78.
Vielen Dank an Sabine und Burhard für die vielen Informationen.
Wenn du jetzt noch mehr erfahren möchtest über den Steyr 12M18 als Reisemobil, dann schau gleich mal bei der Pistenkuh vorbei.
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einfach nur super cool! was ihr macht, was ihr erlebt… dass ihr einfach auto fahrt… einfach total alternativ.
wir haben gerade in der werkstatt ( wir haben eine kfz werkstatt ) einen alten nutzfahrzeug-camper von MB (typ 710) stehen, 60er jahre, vollausgebaut… ich könnte mir das auch gut vorstellen, einfach 1 jahr lang loszufahren.
einfach nur super! viele grüße und noch viel spaß, sowie tolle erlebnisse!
ps: falls ihr mal eine gute werkstatt für nutzfahrzeug oldies braucht – gerne bei uns.
evelyn kurz
72762 kusterdingen mähringen
Hallo Ihr, dieses sind keine Geschichten bezüglich solcher Überfälle, ob allerdings alles so ist wie es in der „Stillen Post“ weitergetragen wird…
Ohne irgendeine Betäubung wäre ich nicht erst Nackt in einem leerem Wohnmobil aufgewacht, bin anfangs nur über meine eigenen Beine gestolpert.
Das Blutbild hat Rückstände von „Fluranen“ (Glaube so hieß es) ergeben.
Manches Wissen, wie dieses, kommt durch Erfahrung. Meiner Meinung nach gibt es noch Unwissen, jedoch kein Besserwissen ;-)
Noch mal ein fettes LOB für Eure Seite, weiter so!
Gruß
Mike
Dir ist es tatsächlich passiert, Mike? Kannst du uns mehr darüber berichten?
Ich möchte nicht so weit ausholen, nur das ich (2005) in der Nähe von Lyon, Rastplatz St Rambert zum kurzen Nickerchen zwischen den LKW`s mit meinem Womo mit angehangenen Wohnwagen geparkt hatte. Wir im Womo eine Zwangslüftung laufen hatten, so das wohl das „Gas“ nicht ganz wie gewünscht gewirkt hatte. Jedoch bin ich erst von den Schreien meiner Frau langsam zu mir gekommen, es gab noch persönliches Kennenlernen mit den Dieben, diese jedoch entkommen konnten. Wir hatten nichts mehr und mit nichts meine ich nichts, nein auch keine Gardinen mehr an den Fenstern. Sie haben unser Wohnmobil, sowie den Wohnwagen KOMPLETT leer geräumt. Was bei den Ärzten, bei der Polizei in dieser Sache abging kann und will man sich nicht vorstellen! Ein Lob an die „Gelben Engel“ die sich sehr energisch für uns einsetzten. Diesen Fall komplett zu beschreiben würde hier sicher Zuviel werden. Ich weiß seid dem, dass solche Überfälle keine Erfindung sind. Gruß Mike
ich erlebte mal einen Gasüberfall in Frankreich vor 24 Jahren… im Zug beim Interrail reisen…
Wow, ich glaube ich habe so eben mein Traumauto gefunden :D
Wie teuer ist denn so ein Gefährt und brauch man eine spezielle Genehmigung (außer Führerschein C), da es sich ursprünglich um ein Militärfahrzeug handelt?
Liebe Grüße, Anja
wie immer ein interessanter/s Artikel / Interview… Keine Eile wird zu meiner „Stamm-Page“… ;-)
Super, klare,deutliche Worte zum Thema „Gasüberfälle“. :-)
Hallo Steffi & Olaf!
Richtig toll, die neue Interview Reihe!
Schön, dass es doch viele von *UNS* gibt!
Freu mich auf’s nächste Interview!
Liebe Grüße, Gabi
Ein Traum…
Schöne Artikelserie! Eine Sache verstehe ich als Laie aber nicht. Was soll ein Gasüberfall sein?
Hallo Fabio!
Es gehen so Geschichten um, dass Leute in ihren Wohmobilen mit irgendeinem Gas erst betäubt und dann ausgeraubt wurden.
bunteGrüße
deineSteffi
Klasse! Tolle Idee! Ich freue mich schon auf das nächste Interview. Wieder ein interessanter Blog, den ich noch nicht kannte. :-)