Es wurde Zeit, die Zelte am Boca do Rio abzubrechen. Die Bauarbeiten sollten in Kürze beginnen. Es regnete, als wir uns auf den Weg ins 35 km entfernte Ferragudo machten. Dort gesellten wir uns zu Herbert, Lucy rannte natürlich sofort zum Wasser und Bella stürmte uns zur Begrüßung entgegen.
Mit Amelie, Till, Theo und Hugo und Herberts Fahrrad fuhr ich zum „Aqua Portimão“. Das ist ein Einkaufszentrum. Gemächlich kurbelten wir über die kleine Brücke des Arade, die Ferragudo mit der großen Nachbarstadt Portimão verbindet. Es war Sonntag und einige Mountainbiker führten ihre schicken Sportklamotten und ihre schrillen Räder aus. Da fielen so ein paar Alltagsradler richtig auf, vor allem, weil sie einen Anhänger mit Kindern drin hinter sich herzogen. Das scheint in Portugal noch unbekannt zu sein und so mancher Autofahrer staunte nicht schlecht.
Die Räder parkten wir auf dem Motorradparkplatz in der Tiefgarage des Einkaufszentrums, die mit ihrer bunten Beschilderung und den Fahrbahnmarkierungen an eine Kartbahn erinnerte. Mit der Rolltreppe ging es dann hoch zum ersten Hindernis: Ein kleines Karussell mit drei Pferdchen.
Das Einkaufszentrum war nicht gerade eine Schönheit, es hatte eher den Charme eines Hallenbades. Die Geschäfte überzeugten auch nicht wirklich, wie gut, dass ich eh nichts kaufen wollte.
Auf dem Rückweg tranken wir Kaffee in einem Straßencafé. Es war nicht viel los, außer am mobilen Rost des Maronenverkäufers. Dort gab es immer eine Schlange.
Im Laufe der Tage wurde die große Düne in Ferragudo immer voller. Viele schienen sich für einen längeren Aufenthalt einzurichten und stellten Möbel vor die Wohnmobiltür, rollten Teppiche aus und kurbelten die Markisen heraus. Camping nennt man das wohl.
Uns wurde es bald zu eng. 5 km südlich von Ferragudo fanden wir ein fast einsames, abgelegenes, unbebautes Gebiet auf den Klippen direkt am Meer. Das einzige, was hier doof war, war das Wetter. Der Wind wurde stürmisch, brachte Wolken und Regen.