Auf der ersten Etappe unseres Roadtrips Marokko fahren wir von Ceuta im Norden bis zur Oase M´hamid im Süden Marokkos. Unser Reisegefährt ist ein VW-Bus T3 Club Joker.
Von Algeciras aus fahren wir mit der Fähre durch die Strasse von Gibraltar nach Ceuta. Die Ueberfahrt dauert eine gute halbe Stunde. Unser Bus und einige andere Wohnmobile fahren im Bauch des Kathamarans mit.
Roadtrip Marokko: Ceuta
Ceuta liegt zwar schon auf nordafrikanischen Boden, gehört aber noch zu Spanien. So passiert man die Grenze zu Marokko erst beim Verlassen der Stadt.
Und hier an der Grenze ist richtig was los. Viele Leute stürmen ans Auto, weil sie helfen wollen die Formalitäten zu erledigen. Gegen Gebühr. Und auch sonst herrscht reges Treiben. Und jeder will etwas von einem.
Der Uniformierte am Schalter verwendet mehr Energie darauf, die Leute zu einem Kollegen zu schicken, als für seine eigentliche Arbeit – Pässe stempeln.
Sehr widerwillig überträgt er die Daten aus unseren Reisepässen in seinem Computer. Dann stempelt er schwunglos den Einreisestempel auf eine leere Seite und schreibt, leider völlig unleserlich, je eine Nummer daneben.
Dies ist wohl unsere Visanummer, die wir jetzt immer wieder benutzen sollen, wenn wir Marokko besuchen. Ausserdem benötigt man sie zum Check-In auf dem Campingplatz. Und so gibt es nun oft Probleme.
Ein grünes Formular muss noch für das Auto ausgefüllt werden, denn auch dieses soll ja nach Marokko einreisen. Die beiden Mädels am Autoeinreiseschalter sind schon viel besser gelaunt und zwitschern uns ein fröhliches „Willkommen in Marokko“ entgegen. Und bereits hier gibt es das erste Mal Probleme mit der unleserlichen Visanummer.
Das Auto darf nun fuer 6 Monate im Lande bleiben. Wir leider nur 3.
Dann koennen wir wieder einsteigen und langsam weiterfahren. Noch zwei Mal sollen wir unsere Papiere vorzeigen und dann sind wir da!
Euro gibt es hier nicht mehr. Deshalb ziehen wir uns am Geldautomaten etwas von der Landeswährung Dirham.
Roadtrip Marokko: Durchs Rif
Martil
Die erste Nacht in Marokko verbringen wir auf einem Campingplatz in Martil am Mittelmeer. Die Campingplaetze sind mit Plätzen in Deutschland kaum zu vergleichen, aber das ist wahrscheinlich auch ganz gut so.
Auf dem Weg nach Chefchaouen geraten wir in die Vorbereitungen des „Hammelfestes“ auch „Opferfest“ oder „Ait el Kebir“ genannt.
Aufgrund des großen Verkehrsaufkommens, da alle (islamische) Welt heute zum Markt geht, um sich noch fix ´n Hammel zu besorgen, der dann morgen geschlachtet wird, ist die Strasse nach Chefchaouen gesperrt.
Wir warten und einige Zeit später können wir weiterfahren. Wo man auch hinsieht schleifen die Leute ihre Schafe und/oder Ziegen hinter sich her. Manche tragen sie sogar auf dem Rücken.
Chefchaouen
In Chefchaouen verbringen wir ein paar Tage auf dem schönen Campingplatz. Allerdings ist auch hier das Wetter unfreundlich – es regnet und ist total kalt.
Mit den Marokkanern kann man sich sehr gut verstaendigen. Sie sprechen Franzoesich, ein paar Brocken Englisch und Deutsch und wahrscheinlich noch ein paar andere Sprachen. Und das alles gleichzeitig. Jedenfalls reicht es immer für eine kleine Unterhaltung.
Als das Wetter sich bessert steigen wir zum Ort Chefchaouen hinab. Der Campingplatz liegt oberhalb am Berg, so dass man von dort einen schönen Blick auf die kleine Stadt hat.
Ouzzane
Wir schauen uns den Ort Ouzzane an und versuchen ein paar Lebensmittel einzukaufen. Es gibt, ausser in den großen Städten, keine Supermärkte. Eine Vielzahl kleiner Läden bietet immer das gleiche Sortiment an abgepackten und konservierten Lebensmitteln. An Marktständen kann man frisches Obst und Gemüse einkaufen, beim Bäcker gibt es Fladenbrot und leckere Schokocroissants. Leider ist das Lebensmittelangebot im Allgemeinen sehr überschaubar.
Roadtrip Marokko: Meknes
Altstadt gleich Medina
Das Rifgebirge liegt hinter uns. Weiter geht es in Richtung Meknes. Man kann sich an der schönen Landschaft kaum sattsehen, die leider viel zu oft in dichten Regenwolken verschwindet.
In Meknes liegt der abgerockte Campingplatz sehr zentral. Stadtbesichtigung ist angesagt. Und so laufen wir durch die kleinen Gassen der Altstadt, die hier Medina genannt wird.
Das Warenangebot überzeugt allerdings nicht. Die Angebote der Teppichhaendler lehnen wir dankend ab. Wo sollen wir denn noch einen Teppich unterbringen in dem kleinen Auto? Und außerdem besteht die Vermutung, dass viele der Teppiche von kleinen Kinderhänden geknüfpt werden.
Wir verbringen noch eine Nacht in Fes, bevor die lange Fahrt nach Marrakesch beginnt. Dort haben wir nämlich eine Verabredung – mit der Sonne!
Roadtrip Marokko: Inframe
Aber zuerst wird es noch schlimmer und der viele Regen verwandelt sich in Schnee. Infrane liegt auf 1.650 m Hoehe im Mittleren Atlas. Der ganze Ort ist total eingeschneit. Einige Strassen über den Hohen Atlas sind gesperrt. Auch deshalb fahren wir über Marrakesch, um von dort auf die andere Seite des Gebirges zu gelangen.
Es ist stellenweise glatt und Nebel kommt auf und die Einheimischen fahren in schlecht beleuchteten Fahrzeugen viel zu dicht auf.
Doch bald geht es wieder bergab. Der Schnee verschwindet. Dafür zeigen sich knallrote Felsen und Bäche neben der Strasse. Und endlich ist die Sonne da.
Roadtrip Marokko: Marrakesch
eine quirlige Stadt
Tatsächlich ist das Wetter hier bedeutend besser. Kein Regen mehr, die Sonne hat die Verabredung eingehalten und es ist deutlich wärmer.
In Marrakesch haben wir einige Besorgungen gemacht und sind dann schnell wieder raus aus der quirligen Stadt.
Roadtrip Marokko: Über den Hohen Atlas
der Tischka Pass
Am Fuße des Atlas Gebirges finden wir einen schönen Platz für die Nacht.
Wir klettern auf den kleinen Hügel neben uns und verschaffen uns einen Überblick.
Der 3. schöne Tag in Folge! Bei strahlend blauem Himmel fahren wir hinauf in die Berge. Der Hohe Atlas liegt vor uns und der Tizi n´Tichka (Tizi = Pass) in 2.200 m Höhe.
Die bis zu 4.100 m hohen Berge des Hohen Atlas bilden eine natürliche Trennlinie zur Sahara. Sie sind hier fast unbesiedelt.
Die wenigen Dörfer sind in bergfarbe, so dass man schon genau hinsehen muss.
Zum Glück liegt kein Schnee, denn der steile Abgrund am Ende der Strasse ist schon beeindruckend.
Ein schöner Ausblick nach dem anderen tut sich auf. Wohl auch, weil alles so kahl ist und kaum Bewuchs die Sicht versperrt. Und trotzdem ist es hier noch recht gruen.
Nach dem Pass ändert sich die Landschaft.
Die Schluchten schimmern rot in der Abendsonne und gelb in der Morgensonne. Ein wunderschönes Farbenspiel.
Die Hänge diesseits sind weniger steil, in den Tälern wachsen Palmen, aber es ist weniger grün. Eine Welt aus prächtigen Brauntönen.
Wir sitzen in der Sonne und geniessen die Wärme, klettern auf die Hügel und begrüssen die vorbeiziehenden Hirten.
Doch kaum verschwindet die Sonne um 16 Uhr hinterm Berg, fällt die Temperatur rapide. Glücklicherweise haben wir Holz gesammelt.
Auf unserem Weg nach Süden finden wir abseits der Strassen immer wieder schöne Plätze.
Roadtrip Marokko: Ouarzazate
Weihnachten am Stausee
Zum Duschen und Wäsche waschen machen wir Halt auf dem Campingplatz in Ouarzazate, einer Stadt mit 146.000 Einwohnern.
Beim örtlichen Gaswerk fragen wir nach, ob unser Gastank befüllt werden kann – leider nicht.
In der Stadt lernen wir einige Tour- und Souvenierverkäufer kennen. Anscheinend hat hier fast jeder einen Verwandten, Bekannten oder Freund in irgendeiner deutschen Stadt und kann ein paar Brocken wie „Alles Klar“ oder „Willkommen in Marokko“.
In der Nähe von Ouarzazate gibt es einen Stausee und einen fast einsamen Platz am Ufer. Hin und wieder schauen ein paar Schafe vorbei.
Die Tage ziehen dahin. Wir geniessen das Wetter, beobachten die Fischer in ihren Ruderbooten und die Schäfer beim Schafehüten.
Es gibt nur uns, den See, ein paar Vögel, Fische und eine grosse Ameise. Und diese herrlich klare Luft.
Zum großen Fest grillen wir uns Rindersteaks und machen es uns am Feuer gemütlich.
Roatrip Marokko: Durchs Draatal nach Zagora
Ein paar Tage nach Weihnachten verlassen wir den See und fahren durch umwerfend schöne Landschaft in Richtung Agdz. Über einen Pass geht es und durch eine Schlucht mit interessant geformten Bergen in den tollsten Farben.
Wir folgen einem Hinweisschild zu einem Wasserfall und biegen von der Hauptstrasse ab. Am Rande der Pist halten wir inmitten der grandiosen Berglandschaft.
Am nächsten Morgen springt unser Motor nicht an.
Als wir so rumbasteln, hält Omar mit seinem Moped. Er zeigt uns sein Bild in unserem Reiseführer und freut sich, als wir es ihm schenken.
Wir tüdeln noch weiter am Motor herum und glücklicherweise springt er bald wieder an – wenn auch nicht gut.
Weiter fahren wir durch das schöne Draatal mit seinen Flussoasen. Palmen säumen unseren Weg und hin und wieder sehen wir den kleinen Bach, der soviel Leben bringt.
Zagora war früher eine wichtige Karawanenstation am Rande der Wüste. Und Wüste ist hier immer noch – Steine überall.
In Zagora ist es wesentlich wärmer. Was nicht verwundert, denn wir fahren bergab und stetig nach Sueden.
Der Motor springt morgens nur noch sehr schlecht an. So nutzen wir den Aufenthalt in Zagora und wechseln die Glühkerzen. Und es sind tatsächlich 2 davon kaputt. Jetzt springt der Motor morgens zwar wieder an, aber lange nicht mehr so gut wie zuvor.
Roadtrip Marokko: M´hamid
der wahrscheinlich südlichste Ort
Am ersten Tag des neuen Jahres errreichen wir den wahrscheinlich südlichsten Punkt dieser Reise: Die große Oase M´hamid.
Hier endet auch die asphaltierte Strasse. Weiter wollen wir auch nicht fahren. Für die mehr oder weniger gut befahrbaren Pisten, die jetzt folgen, wäre ein Allradfahrzeug oder ein Kamel besser geeignet.
Sanddünen gibt es hier, aber ansonsten besteht die Wüste mehr aus Steinen, denn aus Sand.
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wann war das denn? Der Stausee war dies Jahr nicht so voll.
Ich glaube, dass war 2009