In Bangkok beginnt am 14. November 2007 unsere Fahrradreise durch Thailand und Laos. Unsere siebte Station ist Sukhothai.
Lies hier den ersten Teil des Reiseberichts:
Beginn der Radreise in Bangkok
Gästehaus in Sukhothai
Zeitig um 6 bauen wir unser Zelt ab. Vor uns liegen über 100 km bis Sukhothai. Während unserer Frühstückspause an einer Tankstelle, telefonieren wir mit Sven, der spontan umdisponiert und seine Route ändert. Wir verabreden uns für den Abend in Sukhothai zum Essen.
In Svens Gästehaus Lotus Place gibt es für uns kein bezahlbares Zimmer mehr. Und so machen wir uns nach einem gemeinsamen kühlen Bier auf die Suche nach einer Unterkunft. Etwas abseits auf der anderen Flussseite werden wir fündig und beziehen im KTT Resort einen kleinen gemütlichen Bungalow mit eigenem Bad (warmes Wasser!), Klimaanlage, TV (leider nur Thai), kleiner Kühlschrank, Terasse, Himmelbett (ohne Himmel) und “free coffee” an der Rezeption.
Königs Geburtstag in Sukhothai
Einen Tag vor Nikolaus schenken wir Steffis Rad einen neuen Fahrradständer. Gleicher Ständer, gleicher Laden, gleicher Preis, wie vor 4 Jahren schon einmal.
Aber das grösste Ereignis folgt am Abend. Zusammen mit Sven besuchen wir die Feierlichkeiten anlässlich des 80. Geburtstages des Königs im Historical Park.
Die Ruinenstadt ist mit vielen Lichtern geschmückt, es gibt Musik und viel zu essen, alle haben gelbe Shirts an (die Farbe des Königs). Zum Höhepunkt des Abends schmücken ein großes Feuerwerk und viele Feuerballons den Nachthimmel.
Normalerweise werden in Thailand Geburtstage im Abstand von 12 Jahren groß gefeiert (12, 24, 36, usw.). Da aber Lord Buddha im Alter von 80 Jahren erleuchtet wurde, war auch der 80. Geburtstag für König Bhumibol etwas besonderes.
Nikolaus in Sukhothai
Wir haben all unsere Schuhe gewichst und vor die Tür gestellt!
Thai Mietze
Schuheputzen hat sich gelohnt! Seit gestern nachmittag haben wir eine kleine Thai-Mietze (Katze), die einen Großteil ihrer Freizeit mit uns verbringt.
Thai lernen?
Unsere neue Katze weicht nach wie vor nicht von unserer Seite. Wenn sie nicht auf der Fußmatte vor unserem Bungalow geschlafen hat, dauert es meist nicht lange und sie gesellt sich zu uns, wenn wir beim Frühstück sind. Auch wenn wir nachmittags vom Essen oder der Arbeit im Internetcafé nach Hause kommen, sind wir nicht lange allein.
In unseren ersten Tagen in Sukhothai haben wir viel Zeit am Computer und im Internet verbracht. Sehr arbeitsintensiv ist die Aufbereitung der Fotos für Keine Eile.
Wie Ayutthaya ist Sukhothai für die meisten Touristen nur eine Durchgangsstation fuer 1-2 Nächte. Wer als Tourist ein paar Tage länger hier ist, fällt auf. Der Mann aus dem Kiosk an der Ecke grüßt freundlich, wenn wir vorbeifahren, die Mädels im Restaurant wissen nach dem 3. Besuch, dass Steffi kein Eis zu ihrer Sprite möchte und Olaf lieber Cola trinkt. Die Obstfrau auf dem Markt sucht uns das größte Paket geschälte Pomelo heraus und der Zeitungsverkäufer hält seine letzte Ausgabe der “The Nation” für uns zurück.
Auch haben wir das Gefühl, die Menschen werden uns gegenüber aufgeschlossener und suchen das Gespräch. Im Restaurant, in unserem Gästehaus und im Kiosk versucht man uns täglich neue Vokabeln beizubringen und ist erfreut und amüsiert über unsere wackeligen sprachlichen Gehversuche.
Leider ist Thai für uns Europäer eine sehr fremde und schwere Sprache und selbst mit einem Wörterbuch hat man große Schwierigkeiten, die Wörter richtig auszusprechen. Neben den Tonhöhen, die Anfänger wohl nie richtig treffen, muss man sich mit 44 unterschiedlichen Konsonaten und 32 Vokalen herumschlagen, die es zum großen Teil in unserer Sprache gar nicht gibt. Zusäzlich gibt es 5 Töne. Jede Silbe hat einen Ton, innerhalb mehrsilbiger Wörter folgen also oft unterschiedliche Töne aufeinander, nach der die Silbe ausgesprochen bzw. gesungen wird. So kann ein Wort je nach gesungener Tonhöhe mehrere Bedeutungen haben. Z. B. “sainom” heißt “mit Milch” oder auch “mit den Brüsten wackeln”, oder “mai” kann “neu” oder “nicht” heißen. Ein keiner Trost ist die einfache Grammatik, die nur wenig Regeln und keine Ausnahmen kennt. Die in den verschiedenen Landesteilen gesprochenen Dialekte machen die Verwirrung komplett (von der anderen Schrift wollen wir mal gar nicht reden…).
Leider bleiben aufgrund dieser fast unüberwindlichen Sprachbarriere und den mangelnden Englischkenntnissen vieler Einwohner auf beiden Seiten viele Fragen offen. Hinzu kommt, dass der große kulturelle und religiöse Unterschied zu uns Europäern viele Fragen aufwirft.
Tempel besichtigen in Sukhothai
Um uns einen Tempel anzuschauen fahren wir 10 km nordwärts.
Um dem Straßenlärm zu entfliehen entschließen wir uns für den Rückweg auf dem Deich entlang des Flusses zu fahren. Dies geht so lange gut, bis uns kurz vor Sukhothai ein Mitten auf der Deichkrone angelegter Gemüsegarten den Weg versperrt und man uns durch die Höfe und Gärten der Nachbarn zurück auf die Straße winkt.
Hier geht´s zum 8. Teil des Reiseberichts
Mit dem Fahrrad nach Si Satchanalai