Hoch über dem Strand „Boca do Rio“ stehen die Überreste einer kleinen Festung.
Vor ein paar Hundert Jahren soll es in den Gewässern vor der Algarve von Piraten nur so gewimmelt haben. Schon damals war die Passage von und zum Mittelmeer stark befahren und das Kap war ein wichtiger strategischer Punkt. Deshalb wurden in regelmäßigen Abständen Befestigungsanlagen gebaut. Oft waren es Ausguck- und Meldetürme. Aber wie konnten die Leute auf den Türmen die Schiffe erkennen? Das Fernglas wurde erst im 17. Jahrhundert erfunden. Wenn man heute auf der Website marinetraffic nachschaut, kann man sehen, wie viele Tanker und Containerschiffe sich täglich durch die Meerenge von Gibraltar quetschen. Von Land aus sieht man sie meist nur nachts, wenn sie beleuchtet sind. Ohne Fernglas ist es jedenfalls nicht so leicht, sie auszumachen. Oder fuhren die Schiffe früher vielleicht näher an der Küste?
Die Welt wird immer kleiner
Zum Strand führte ein steiler Trampelpfad die Klippe hinunter. Da der kleine Fluss immer noch aufgestaut war (der Zugang zum Meer war durch einen Sandwall versperrt) und das Wasser bis an die Felsen heranreichte, musste man entweder durch den Fluss schwimmen, oder an den lockeren Felsen entlang klettern, um auf den Strand zu kommen. Die Straße zu nehmen wäre ein Umweg gewesen.
Die Zufahrtsstraße zum Strand „Boca do Rio“ wurde gesperrt (Schild) und direkt vor der Baustelle des neues Parkplatzes versperrte ein Bauzaun entgültig die Weiterfahrt. Steine wurde herbeigefahren und ein Bagger hatte ein Loch gebuddelt. Alles in allem eine eher ruhige Baustelle, außer dem Baggerfahrer und dem LKW Fahrer waren keine weiteren Arbeiter da.
Am Bauzaun hing eine Skizze vom künftigen Parkplatz: 50 Plätze, 5 für Menschen mit Behinderung. Eingezeichnet wurde auch, wo künftig das „Caravanverbotenschild“ stehen wird. Die Welt wird immer kleiner. Schade, dass es so viele Leute gibt, die sie kleiner machen. Die auf öffentlichen Parkplätzen (auch mitten in der Stadt, direkt hinter Schildern, die genau dies verbieten, dazu gerne noch massenhaft) offensiv „Camping machen“, obwohl sie genau wissen, dass das in den meisten europäischen Ländern außerhalb von Campingplätzen verboten ist und nur selten toleriert wird. Und dann gibt es noch die Extremfälle, die, obwohl es genug Entsorgungsstationen gibt, ihre Campingtoilette über die Klippe kippen, so dass die Felsen übersäht sind mit Fäkalien und Klopapierresten. Wie sollen wir da ein Gutes Leben führen können, wenn wir auf „verbrannter Erde“ mit einer Flut von Verboten konfrontiert werden?.