Kurvenreich schlängelte sich die Straße durch die Serra de Monchique. Durch grüne Eukalyptuswälder, vorbei an kleinen Dörfern, durch Täler und über Pässe. Abgeschieden standen einzelne Häuser in den sonnenbeschienenen tiefen Tälern fern der Hauptstraße. Vier Autos kamen uns auf der 50 km langen Strecke entgegen, nicht eins hatte uns überholt.
Als wir uns Monchique näherten, überlegten wir, dass wir ja auch dem zweithöchsten Gipfel dieses Gebirges, dem Picota, einen Besuch abstatten könnten. Das eigentliche Ziel der Reise war nämlich der höchste Gipfel der Serra Monchique – der Fóia. Alle wollen zum höchsten Berg, der ewig Zweite hat das Nachsehen. Kurzentschlossen bogen wir am Wegweise links ab und überlegten in dem Moment auch schon, ob das wohl eine gute Idee war. Da alle Welt zum Fóia reist, dort einige Antennen stehen, das Militär dort einen Stützpunkt hat, es ein paar Restaurants und Parkmöglichkeiten gibt, führt eine gut ausgebaute Straße hinauf.
Die Straße zum Picota ist einspurig, die Kurven eng, dicke Bäume stehen nah am Weg und sie ist steil. Sie war wohl die steilste Straße, die wir mit dem Laster je fuhren.

Das letzte Stück zum 750 Meter hohen Gipfel gingen wir zu Fuß über große Felsplatten. Ein eisiger Wind blies uns fast die Mützen von den Köpfen. Der Ausblick kam überraschend und war einfach großartig.
Die Sonne blendete zwar, doch wir konnten die ganze Südküste überblicken, vom Kap bis Faro. All die Plätze, an denen wir gewesen waren: Lagos, die Lagune von Alvor, den Rio Arade, die Mole bei Ferragudo, Quarteira. Silves war zu erahnen. Der Barragem Bravura lag dunkelblau in den grünen Hügeln. In Richtung Kap guckten wir leider gegen die Sonne und den Blick zur Westküste versperrte der Fóia. Am Hang des Fóias sahen wir die weißen Häuser von Monchique. Nach Norden erstreckten sich unendlich die grüne Hügel des Alentejo.





