Etappe 8: 865 km von Nong Khai nach Surin Unsere letzte Etappe mit dem Fahrrad bringt uns den Mekong hinab und wieder zurück in Richtung Bangkok.
105 km über Pak Krat
Die letzten Hügel scheinen wir endgültig hinter uns gebracht zu haben, so dass man wieder „normale“ Geschwindigkeiten fahren kann. Dafür ist die Landschaft nicht mehr so schön, und den Mekong bekommen wir eher selten zu sehen.
72 km über Bung Khan
Spass mit Visa Teil IV
Als wir ganz entspannt die Bung Khaner Mekong Promenade entlang radeln, stoßen wir zufällig auf das gesuchte Immigration Office, gehen rein und eine halbe Stunde später verlassen wir mit der erhofften 30-Tage-Verlängerung das Amt. – Dinge gibt’s…
Leider ist unsere anschließende Suche nach einem Internetcafe nicht so erfolgreich. Also decken wir uns mit Lebensmittel n vom Markt ein, fahren noch ein wenig und annektieren am späten Nachmittag einen Aussichtsplatz über dem Mekong zum Zelten.
92 km über Ban Phaeng
Die meiste Zeit des Tages haben wir mal wieder mit Fahrradfahren vertrödelt. Zur Abwechslung nervt mal wieder die frische Brise direkt von vorne, die eigentlich gar nicht frisch ist, sondern unangenehm warm.
In Ban Phaeng, einer ganz kleinen Kleinstadt, kaufen wir auf dem Markt ein und essen zu Mittag. Witzig ist es, wenn wir, da meist keiner Englisch spricht, froh darüber sind, dass wir wenigstens unser Essen auf Thai bestellen können, alle Welt dann begeistert annimmt, wir hätten es drauf und uns vollquatscht. Da steht dann eine handvoll Leute auf dem Markt um einen herum und redet auf uns ein und wir haben Mühe, denen zu erklären, dass wir wirklich nichts verstehen, was eigentlich sehr schade ist.
Am Nachmittag dann noch ein kurzer Zwangsstop, um ein gebrochenes Kettenglied an Steffis Rad auszutauschen . Auch hier lassen die Leute aus den anliegenden Hütten nicht lange auf sich warten und bilden nach wenigen Minuten einen Halbkreis um uns.
67 km bis Nakhon Phanom
Am frühen Nachmittag erreichen wir Nakhon Phanom und bekommen nach langer Zeit mal wieder den Mekong zu sehen.
Schon vom Anfang des Ortes an fahren wir die bisher längste Mekong Promenade entlang, die scheinbar gar kein Ende nehmen will. Wieder einmal finden wir ein Hotel direkt am Fluss. Das recht schöne Gebäude hat allerdings schon einmal bessere Tage gesehen, aber der herrliche Ausblick auf den Fluss entschädigt für die leckenden Wasserleitungen und Abflussrohre, und der gnadenlos günstige Preis lässt darüber hinwegsehen, dass wir das Personal, das in der „Hotelhalle“ auf dem Sofa schläft, erst wecken müssen. Als die beiden älteren Damen, etwas erschrocken über die Kundschaft, sich den Schlaf aus den Augen gerieben haben, empfängt man uns überaus zuvorkommend und freundlich und es gibt sogar Handtücher, Seife, eine Flasche Wasser und einen großen Eimer Eis für uns.
Nakhon Phanom
der bisher wohl größte Ort am Mekong
Nakhon Phanom ist der bisher wohl größte Ort am Mekong, in dem wir waren, aber dennoch angenehm ruhig. Trotzdem in einigen Reiseführern erwähnt, stößt man hier auf fast gar keine Touristen und auch die „Gästehaus-Szene“ ist nicht so ausgeprägt wie in Nong Khai oder Chiang Khan.
Im Ort gibt es nur eine handvoll mehr oder weniger abgetakelte Hotels. Es gibt hier eine sehr schöne, sehr lange Promenade entlang des Flusses, auf der man fast alleine ist. Für die Größe der Stadt ist es hier angenehm ruhig -morgens krähen noch nicht einmal Hähne, man wird nicht von lauten Speedbooten aus dem Schlaf gerissen und auch auf die allseits beliebte Musikbeschallung am Morgen wurde glücklicherweise verzichtet. Dafür gibt es leckeres Essen an jeder Ecke und abends einen Nachtmarkt.
113 km bis Mukdahan
In Nakhon Phanom kommen wir recht spät los. Wir dehnen unser Frühstück aus und kaufen bei dem Bäcker, den wir am Vortag ausgemacht haben, noch einen Doppelzentner Schokokuchen. Anschließend sind wir so vollgefuttert, dass wir noch später loskommen. Musste sein, Schokokuchen ist hier so selten…
Dennoch sind wir am Vormittag recht gut vorangekommen. Leider war sehr viel Verkehr und es gab auch keinen Seitenstreifen, auf dem wir fahren konnten. Das hat genervt. Angenehm war, dass es den ganzen Tag über bewölkt war, jedoch der Regen am Nachmittag hätte nicht sein müssen.
Das Schöne an dem Regen hier ist, dass man so schnell wie man nass geworden ist auch wieder trocknet.
Als wir am Abend nach einem Zeltplatz Ausschau halten, geraten wir von einem Dorf ins nächste und jeder Feldweg führt zu einer Hütte. So sind wir eh wir uns versehen kurz vor Einbruch der Dunkelheit in Mukdahan angekommen und suchen uns hier ein Zimmer.
43 km über Don Tan
Am Vormittag machen wir einen Stadtbummel durch Mukdahan. Zum Frühstück gibt es das sportlerfreundliche Essen schlechthin, viel Kaffee, viel Kakao und viel Fettgebäck.
Und oh Wunder, dies ist die zweite Stadt, in der wir frisches Weißbrot in Form von Brötchen finden.
Im Anschluss, Gang über den Markt, ganz nett, dann rauf auf den Aussichtstower. Von hier aus soll man einen schönen Ausblick auf Laos und die nähere Umgebung haben. Doch leider ist es zu diesig und der Turm eindeutig zu niedrig, so dass wir minderbegeistert den Heimweg antreten. Alles in allem ist Mukdahan eine von den Städten, wo es uns gut gefallen hat. Abseits des Touristenrummels, nicht zu groß und nicht zu klein.
Nach dem Mittagessen dann wieder Pflichtprogramm.
Wir kämpfen uns mit dem Fahrrad durch die Hitze, gegen den Wind gen SO. Glücklicherweise gibt es wieder einen Standstreifen und der Verkehr hält sich in Grenzen. Aber die Hitze, die schafft einen…
Als wir unser Nachtquartier bezogen haben sehen wir zum zweiten Mal Leute, die nachts mit Taschenlampen im Wald herumlaufen und die Bäume ableuchten und fragen uns: Was machen die nur???
82 km über Khemmarat
Entspannte 6 km mussten wir fahren, bis all unsere kulinarischen Bedürfnisse am frühen Morgen befriedigt werden. Zuerst gibt es ein kraftspendendes Reisgericht am Straßenrand und gleich danach finden wir auf dem Markt nebenan den Onkel mit dem Fettgebäck und die Kaffeetante.
Doch trotz dieses positiven Starts zeigt sich schon bald, dass die rechte Lust am Fahren heute nicht aufkommen will. Irgendwie ist alles doof. Es ist viel zu heiß, die Steigungen nerven, der Verkehr sowieso, der Standstreifen ist zu schmal, wenn überhaupt vorhanden und selbstverständlich auch noch holprig. Das Wasser aus unseren Trinkflaschen ist piwarm und schmeckt nach Plastik und woher der Wind weht…
Also, längerer Zwischenstop zu Mittag in Khemmarat. Bei der Gelegenheit gibt es eine neue Hose für Steffi, weil die alte aufgrund der extrem guten thailändischen Qualität nicht mehr wirklich kleidsam war.
Der Nachmittag bringt nicht unbedingt mehr Spaß. Der einzige Unterschied zum Vormittag: Es ist noch heißer und überhaupt ist es in letzter Zeit stetig immer wärmer geworden, so dass wir unsere Pullis nur noch als Kopfkissen benutzen und die Schlafsäcke nur noch als Deko mit im Zelt liegen. Nach Khemmarat nehmen wir Abschied vom Mae Nam Khong (Mekong) und biegen ab ins Landesinnere.
97 km über Ubon Rathchatani
Am Nachmittag erreichen wir Ubon. Hier stellt sich die Frage, ob wir uns auf die anstrengende Hotelsuche machen, oder Augen zu und durchfahren. Wir fahren weiter.
Erst finden wir nicht den richtigen Weg in die Stadt und nur durch Zufall und über Umwege den richtigen Weg aus der Stadt. Zu allem Überfluss sind Straßenschilder in der Stadt selten zu finden, und wenn man mal eines sieht, dann ist es auf Thai. Das hatten wir so schlimm noch nie. Selbst in der finstersten Provinz sind die meisten Schilder erstens vorhanden und zweitens zweisprachig. Dafür haben wir bei der Zeltplatzsuche heute mehr Glück und finden ein nettes Plätzchen abseits der Straße.
77 km über Non Khun
Nachts werden wir durch das heftige prasseln des Regens geweckt. Dieses Mal sind wir besser vorbereitet, die Heringe halten und unser Zelt fällt nicht zusammen.
Am Morgen nehmen wir uns die Zeit das Zelt zu trocknen, da wieder die Sonne scheint und Wind aufgekommen ist.
Zu Mittag machen wir Pause an einer bewohnten Kreuzung und lernen einen Thailänder kennen, der sehr gut Englisch spricht und uns seine Familie vorstellt. Alle haben nebeneinander an dieser Kreuzung einen Laden aufgemacht und machen sich nun gegenseitig Konkurrenz.
Am Nachmittag, als die Zeit drängt und wir einen Platz für die Nacht suchen, dann noch ein Zwangsstop durch Wolkenbruch, den wir glücklicherweise unter dem Dach eines Wartehäuschens verbringen können.
70 km über Sangkha
unsere letzte Nacht im Zelt
Als wir morgens beim Zusammenpacken sind, kriegen wir wieder mal Besuch von einem Bauern, der seine Rinder auf unserer Zeltwiese abstellt. Erst gucken alle Beteiligten etwas irritiert, dann winkt der Bauer freundlich lachend herüber und verschwindet ohne seine Tiere.
Mittags kaufen wir an einem Bordsteinhühnergrill unser Abendessen. Leider ist kein Reis mehr vorrätig. So was ist hier meist gar kein Problem, denn dann schwingt sich halt jemand auf sein Moped oder zieht sich kurz die Schlappen an und organisiert das gewünschte in der Nachbarschaft.
Wir suchen uns heute mal zeitig ein Plätzchen, wo wir bleiben können und heben uns die letzten Kilometer bis Surin für morgen auf.
47 km nach Surin
Der erste Tag seit langem, an dem der Wind mal nicht von vorne weht, sondern sogar fast von hinten. Da dies vorerst unsere letzte Nacht im Zelt war, trocknen und reinigen wir es am Vormittag gründlich.
Gegen Mittag kommen wir in Surin an und finden ein preiswertes Hotel direkt um die Ecke vom Markt und eine Straße neben dem Nachtmarkt!
Eigentlich wollten wir anschließend nur kurz unsere Post lesen, letztendlich artet die Suche aus und wir lernen schon am ersten Nachmittag die ganze Stadt kennen.
In Surin ist nach insgesamt 3500 km mehr oder weniger die Endstation unseres Fahrradausfluges durch Thailand. Von hier werden wir Anfang nächster Woche mit dem Bus zurück nach Bangkok fahren, um dann Ende der Woche von dort, ohne die Räder, mit dem Bus in den Süden weiterzureisen.
Auf Phuket wartet Verwandtschaft auf uns, mit denen wir ein paar Tage am Strand verbringen und dann Südthailand mit dem Bus bereisen werden.