Unterwegs gesund essen: Diana, Bob und Ella leben in einem Wohnanhänger der Marke „Qek Aero“. Auf ihrem Blog Aeroh Travel Kitchen geht es um gesundes Essen unterwegs, Horizonterweitern auf Reisen und die Familie als Heimat.
In diesem Gastartikel erzählen dir die Drei von ihrem Alltag. Ihrem Morgenritual, wie sie auch unterwegs gesund essen, was sie kochen und wie sie den Abend verbringen – frei und wild!
Unterwegs gesund essen – ein Gastartikel von Aeroh Travel Kitchen
Der Camper steht am Meer- Freiheit
Wildcampen ist gefährlich!
Dieses furchtbare Vieh!
Sie hatte uns fast die halbe Nacht beschäftigt- Um kurz nach vier klebt sie endlich auf der Rückseite von Prinzessin Lilliefee´s Gazette.
Guten Morgen, 7:00 Uhr irgendwo in der Türkei
Etwas zerknautscht wachen wir auf- Das Teewasser ist in der Thermoskanne noch heiß. Für die Mutigen geht’s jetzt ab ins Meer zum waschen.
Saukalt ist es noch. Aber egal, gestern hat es geregnet und es war zu kalt zum schwimmen. Eine Dusche haben wir nicht. Noch schnell den Topf füllen um Abwaschwasser mit zubringen. Ich friere.
Es ist bereits drei Tage her, dass wir ein Dorf oder eine Stadt sahen. Die Speicher sind bald leer- 30 Liter Trinkwasser, Obst und Gemüse sind in einem Erdkühlschrank neben dem Camper verstaut. Trockenwaren wie Linsen etc. werden im „Biosnacky“ als Sprossen gezogen. So haben wir immer frische Salatzutaten an Bord.
Morgenritual
Im Winter, wenn der Morgen noch sehr kühl ist und es am Abend schnell dunkel wird, waschen wir uns am Tage wenn die Sonne am höchsten steht. Für Ella wird in der kalten Jahreszeit das Wasser erwärmt und in einer Waschschüssel im Wohnwagen kann sie in Ruhe baden.
Unsere Seife besteht aus Wascherde auch für die Haare. Sie ist 100% biologisch abbaubar. Als Deo nutzen wir Zitrone.
Unsere Zähne werden mit einer selbstgemachten Zahnpasta, bestehend aus Kokosöl, etwas Xylit und einem Chinesischen Pfefferminzöl gereinigt. Jeder hat sein eigenes Glas und kann seine Zahnbürste darin versenken.
Frühstück- wir haben Zeit und sprechen über unsere Träume
Das große Familienbett wird mit ein paar Handgriffen zur Sitzecke umgebaut.
Ist es wärmer- sitzen wir vor dem Caravan am Campingtisch und blinzeln in die Sonne.
Eine Tasse warmes Wasser- ist ein Start in den Tag.
Das Frühstück, besteht aus einer großen Obst- und Gemüseplatte. Als Dip dazu nehmen wir Sesammus mit Carobsirup vom Johannisbrotbaum.
Wir reden über unsere Träume in der Nacht und in der Zukunft. Wir besprechen den Tag, verteilen die Aufgaben, entscheiden was wir Essen.
Sammeln und Jagen-
Wie wir uns ernähren
„Rohkost küsst Paleo“ – So könnten wir unsere Ernährung zusammenfassen.
Doch sind wir nicht die Fans von Kategorien, Boxen und Oberbegriffen. Wir ernähren uns wild und natürlich.
Als „Rohkost“ bezeichnet man alle Lebensmittel die nur bis 42 °C erhitzt wurden und meistens noch vegan sind. Die Paleoernährung ist die Steinzeiternährung also Low Carb-
– das bedeutet für uns, dass wir auf industriell-hergestellte Lebensmittel verzichten und irgendwie einen Mittelweg finden.
In unserem kleinen Lager unter dem Herd findet man viele Trockenwaren wie Körner, getrocknete Früchte, und Nüsse. Im Erdkühlschrank befinden sich zwei Kisten- eine für Obst und eine für Gemüse. Bis zu 6 Tagen können wir mit unsren Frischwaren-Vorrat überleben.
Wir sammeln viel und jagen nicht nur die Schnäppchen auf den Wochenmärkten.
Rohmilch- oder selbstgemachte Nusskäse kommen bei uns ab und zu auf den Tisch. Als Milch trinken wir alle Sorten von Getreide- oder Nussmilch. Am besten selber hergestellt .
Wenn die See ruhig ist, gehe ich mit Schnorchel und Harpune zum fischen-
vielleicht habe ich heute Erfolg.
Nur rumliegen oder machen wir auch was?
Diana wird heute das Mittagessen vorbereiten- während ich die Zeit intensiv mit Ella verbringe.
Endlich blauer Himmel über uns.
Sonnengetrocknete Rohkostpizza steht heut auf dem Menüplan.
so zum Beispiel:
Zutaten Teig
180g Dinkel
100g Kamut
1/2 Bund Thymian
1/2 Knoblauch
200ml H2O
Salz
Zutaten Sauce
130 g Tomaten
10 g getrocknete Tomaten
Honig
Salz
Fladen rollen und in der Sonne trocknen lassen. Tomatensauce: frische und getrocknete Tomaten schneiden mit etwas Salz und Honig vermengen und abschmecken, Paprika, Zucchini, Rucola (alles roh) klein schneiden und auf die Sauce legen.
Ella und ich sitzen im Morgenkreis- ein Ritual aus dem Kindergarten wir singen und spielen. Danach sammeln wir Salat und Kräuter für das Essen.
Wenn die Kleine nach dem Essen für eine Stunde schläft gehen wir unseren Hobbys nach- schreiben, tauchen, lesen oder Sport.
Wenn wir Lust haben trinken wir einen Kaffee zusammen oder wir spazieren gemeinsam durch die Umgebung.
Diana hat heute wieder Schoko- Avocadocreme- vorbereitet ganz ohne Milch und Zucker, sie schmeckt so süß wie das Leben und ist unser Favorit.
Es wird gemütlich
Mit unserem Gasherd sind wir sehr zufrieden, doch wir sparen wo wir können- Strandholz sammeln bedeutet auch für Ella viel Spaß, denn vor dem abendlichen Grubenfeuer kann man noch tolle Sachen basteln.
Ich war heute im Meer schnorcheln und habe zwei Barrakuda erlegt.
Die Fische werden mit Meerfenchel (Crithmum maritimum) gefüllt und in Olivenöl angebraten.
Dazu gibt es Linsen die eine Nacht vorher eingeweicht nur eine Kochzeit von fünf Minuten brauchen.
Wir waschen den Wildkräutersalat im Salzwasser- kurz bevor wir essen- das spart Trinkwasser und irgendwie auch Salz.
Das geht manchmal gar nicht!
Solch ein Lebensstil ist frei aber zeitweise auch anstrengend. Kein Tag ist wie der Andere. Neue Kulturen, neue Orte, neue Schlafplätze.
Nicht immer finden wir einen schönen Wochenmarkt und in den Supermärkten gibt es oft keine Frischkost.
In Süd- und Osteuropa gibt es ein Müllproblem. Plastik wird an den Strand gespült, Müllberge im Wald. Das macht wütend.
Unsere ehemalige Grillzange ist zur Müllzange umfunktioniert worden. Sobald wir ankommen wird als Erstes Müll gesammelt. Dann der Tisch aufgestellt und die Wäscheleine gespannt. Holz sammeln und Umgebung erkunden gehören zusammen.
Slow Travel-ortsunabhängiges Leben
Alles in allem leben und essen wir für unsere Ansprüche sehr natürlich, wir reisen langsam uns sind doch mehr als spontan-
aber vor allem leben wir frei.
Wir finden die Wochenmärkte und schöne Orte zum verweilen. Wir reisen nicht mehr nach der Uhr und dem Guide sondern ganz nach unserem Gefühl.
Der Tag endet wenn er vorbei ist und beginnt mit den ersten Sonnenstrahlen.
Wir lassen uns von dieser Freiheit leiten.
Ella schläft jetzt und wir gönnen uns ein Glas Wein. Das Lagerfeuer prasselt und wir schauen auf das dunkle Meer und wissen… alles ist gut- so wie es ist.
Alles Liebe „Aeroh Travel Kitchen- die Kunst als Familie in Freiheit zu leben“
Diana, Ella und Bob
Und du?
Was ist dein Rezept um unterwegs gesund zu essen?
Hast du Fragen an Diana und Bob? Anregungen, Meinungen? Schreibe einen Kommentar!
Hallo, ich habe heute durch Zufall Eure Website gefunden. Ich fand es sehr spannend zu lesen. Habe aber auch den Eindruck, dass so ein Leben auch anstrengend sein kann. Besonders die Zutaten zum kochen zu finden ist sicher nicht immer ganz einfach. Fehlen denn Eurer kleinen Ella nicht die anderen Kinder zum spielen wie im Kindergarten. Für eine gewisse Zeit wird es ja sicher gut gehen. Ich selbst habe auch eine kleine 2jährige Enkeltochter die Ella heißt. Sie hat eine große Schwester Amy, die sich viel mit ihr beschäftigt. Das tut ihr natürlich gut. Aber man merkt dann doch, dass es für sie spannend ist, wenn andere Kinder mal da sind. Sie beobachtet sie und ahmt vieles nach. Sicher ist das für Eure Kleine auch eine Art Abenteuer so zu leben und zu reisen. Sie lernt schon viel von der Welt kennen. Ich wünsche Euch weiterhin viel Freude und allzeit gute Fahrt. Wir selbst haben uns letztes Jahr ein kleines 6m-Wohnmobil angeschafft und sind, wann immer wir Zeit dafür finden, viel unterwegs. Dieses Jahr im Sommer steht Norwegen auf unserem Programm. Wir reisen auch gern und können auch mit weniger für kurze Zeit auskommen als zuhause. Aber ich stehe noch voll einige Jahre im Berufsleben und muss mir die Urlaubstage gut einteilen. Mein Mann ist ab 01.06. in Rente. Dadurch können wir leider noch nicht so rumreisen, wie wir es gern tun würden. Ich hoffe bald wieder etwas Spannendes von Euch zu lesen. Bis dahin alles Gute für Euch.
Liebe Grüße aus dem Lipperland
sendet Euch Helga
Liebe Helga! Danke für Deinen Kommentar- ich freue mich von Dir zu lesen. Für wahr ist es der Anfang eines solchen Lebenstil erstmal fordernd- weil neu.Jetzt nach zwei Jahren haben wir Routinen entwickelt und haben ein Blick für gute Nahrungsmittel. Das Schöne ist-dass wir vorrangig regionale u.saisonale Zutaten verwenden-und da es in den meisten Ländern noch den guten traditionellen Markt gibt- bekommen wir meist da alle Zutaten und wenn nicht wird neu kreiert.
Das mit Ella war bis zum 3.LebensJahr recht einfach-trotz Kita Erfahrungen hatte sie keine Sehnsucht nach anderen Kindern- sondern andere Kontakte zu unterschiedlichsten Personen waren wichtig- der Nachbar- die Oma (und wenn über Skype)- usw.- Griechenland in den Bergen waren 5 Monate und selbst da hatten wir 1x die Woche Chor -viele Essenseinladungen-da ergab sich immer Kontakt zu anderen Menschen – wenn man unterwegs lebt und oft draußen ist-ist immer Kontakt, ausserde kommen viele Freunde mit deren Kinder uns besuchen-gerade wenn wir länger wo leben bietet sich das an. In unseren Filmen und Beiträgen kommen wir isoliert rüber- aber das dient zum Schutz der Anderen und deren Privatsphären.
Ab dem 3.Lebensjahr hat unsere Tochter nach anderen Kindern direkt verlangt- also suchten wir Kindergruppen auf- Spielplätze usw . Unser Alltag wurde auf die Bedürfnisse von Ella angepasst. Jetzt ist Ella 4.Wir reisen vorrangig sehr langsam-leben länger an einem Ort und verbinden uns zum größten Teil mit anderen nomadischen Familien -Weltweit- wir reisen nicht mehr dahin wo wir wollen sondern da wo andere Familien sind o. reisen gemeinsam mit anderen Familien. Da ist ein gutes Netzwerk entstanden. Bei allen Kindern sehen wir- sie leben im hier und jetzt. Da gibt’s keine Trauer beim Abschied-und wenn sie sich wiedersehen-fangen sie da an wo sie aufgehört haben auch wenn ein Jahr dazwischen liegt. Ella schliesst schnell Kontakt zu den Einheimischen Kindern ohne gemeinsame Sprache wird intensiv gespielt. Selbst wenn viele Kinder um uns rum sind-wie beste Freunde usw.sucht sie auch immer wieder am Tag ihre Auszeiten- dann kommt sie die Tür geht zu und geniesst sich und etwas später uns. Sie schliesst Freundschaften zu grossen und kleinen- wenn die Chemin stimmt dann geht’s ab. Egal ob 2 jahre- Gleichaltrig oder 64 Jahre…
Wir erleben kostbare Zeiten ald Familie zusammen und sind sehr dankbar. Wir sehen unser Kind-wir sehen wo sie spielt mit wem (nicht ins Detail) wir sind im Kontakt.Bekommen jede Veränderung und Entwicklung sehr nah mit. Das ist mein Wunsch- mein Kind jeden Tag wachsen zu sehen.
Alles Gute für Dich und für Deine Enkelin mit dem gleichen Namen! Dieser Name bringt weltweit ein lächeln ob gross ob klein…
Viel Freude und allseits gute Fahrt im WoMo.
Diana
Lasst es euch weiterhin gut gehen, resp lebt.
Die selbstgemachte Zahncreme benutze ich auch und ergänze sie durch eine einfache Mundspülung:
„..eine Mundspülung mit einem halben Teelöffel Xylit Zucker: Einfach 2 Minuten im Mund bewegen und dann ausspucken, danach eine halbe Stunde nichts trinken.“ Quelle http://zuckerersatz-info.de/xylit-kaugummi/
Hallo Kris-
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Der Tipp mit deinem Mundwasser ist simpel und Reisefreundlich- Xylit haben wir eh immer an Bord. Danke.
Alles Gute auch für Dich.
Diana vo Aero(h) Travel Kitchen